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What’s coming next?

Die Trendbox 2024

What’s coming next?
Die Trendboxen 2024 von Leonhard Kurz

Was erwartet die Kreativbranche in puncto Themen, Farben, Strukturen? Dieser Frage gehen alljährlich die Trendscouts von Leonhard Kurz nach: Das Team besucht Messen und Events, sieht über den Branchentellerrand hinaus und analysiert Social-Media-Kanäle und kreative Plattformen. Das Ergebnis dieser Forschung wird mit der Trendbox begreifbar gemacht.

Der Zeitgeist, der Gestaltung prägt

Die Trendboxen von Leonhard Kurz sind immer ein haptisches Vergnügen – ein Unboxing-Erlebnis, das die Sinne fordert und die Fingerspitzen kitzelt. Vier Boxen stecken dabei in einer großen Box, wobei nicht nur deren Oberflächen erfühlt und Trendfarben entdeckt, sondern eben auch die Forschungsergebnisse erfasst werden wollen. Es ist Jahr für Jahr erstaunlich, wie das Trendteam gesellschaftliche Themen und Strömungen in Material, Struktur und Farbe übersetzt, werden doch so abstrakte und oftmals diffuse Gefühle tatsächlich begreifbar. Für 2024 wurde darüber hinaus ein neues Verpackungskonzept – »60°« – ersonnen: Hiermit wird der wohl wichtigste Faktor in der Trendforschung, die Zeit, formal eingewoben. Dreieckige Boxen, die 60°-Winkel aufweisen und damit unsere Zeiteinheiten symbolisieren, stehen auch für die Ecken und Kanten, die Veränderungen mit sich bringen.

Vier Themen – ein Nenner

Was wird uns, die Gesellschaft, die Online-Community und analoge Welt also in nächster Zeit beschäftigen? Und wie können Gestaltende diesen Tenor einfangen? Für die Trendbox 2024 kristallisierten sich für das KURZ-Trendteam die vier Themen »The Great Analog«, »The New Drama«, »The Very Nothing«, »The Non-Sense« heraus. »Alles hat Tiefgang, ist Gesellschaftskritik und Treiber für neuen Gestaltungswillen. Für eine neue Welt, in der es sich zu leben lohnt. Zugespitzt, aufrüttelnd, in seinen Extremen sogar schmerzhaft, klar und deutlich. Das ist das verbindende Element, das alle Trendwelten eint«, so erläutert das Annie Kuschel, Head of Design Management von Leonhard Kurz. So präsentieren sich auch die Boxen individuell und eigenständig, spiegeln in ihrer Gesamtheit jedoch einen sichtbar kräftigen Auftritt wider.

A painful but intriguing wakeup call: The New Drama
Mit der ersten Box »The New Drama« wird die Ästhetik des Weltuntergangs aufgegriffen. »Dieser Trend dramatisiert, stilisiert, irritiert, schockiert, immer im Wechselspiel zwischen Hoffen und Bangen«, beschreibt das Trendteam seine Wahl. Das romantische Rosenmotiv hierfür präsentiert sich düster und eindringlich, ein transparentes, hochglänzendes, tiefdunkles, nahezu braunes Rot sorgt für Mystik. Weiß akzentuiert spiegelt sich ein leiser Hoffnungsschimmer wider, der aus dem (visuellen) Drama führt.

Back to real life experience: The Great Analog
Die zweite Box »The Great Analog« visualisiert dabei das gestiegene Bedürfnis nach Empfindungen: Je mehr uns KI von unseren Wurzeln löst, umso größer ist die analoge Sehnsucht. Wir möchten auch riechen, schmecken und festhalten können. Umgesetzt wurde dies als Box in silbrigem Grau, das Bodenständigkeit vermittelt und wie ein wertvoller Werkstoff vergangener Tage in der Hand liegt. Die warme Anmutung wird ergänzt mit dem holografischen Effekt einer Transferprägung – ein sinnliches Vergnügen.

Creepy is the new chic: The Non Sense
Die dritte Box greift mit »The Non Sense« einen Spaß-Trend auf, der das Spiel mit Absurditäten zelebriert. Ein lustvolles Regelbrechen, schräg und Klicks-generierend. Entsprechend dazu sprüht diese vierte Box vor Lebensfreude, Energie und Kontrasten. Die grüne Transferfolie blitzt stellenweise auf, chargiert spielerisch und bildet einen starken Kontrast zu der transparenten Folie »Pinky Rosy« aus der LUMAFIN®-Kollektion. Hoch- und Tiefprägungen verstärken die Aussage dieser Trendbox: Ich lasse mich in keine Schublade stecken!

The beautiful zero: The Very Nothing
Last, but not least manifestiert das vierte Thema »The Very Nothing« den Wunsch nach Reduktion sowie dem Luxus von Verzicht und Entlastung. Natürlich ist die Box selbst auch reduziert, vermittelt aber eine klare Botschaft: Die Blindprägung sitzt satt auf dem unprätentiösen Material, die sehr matte Folienprägung in Silber vermittelt Leichtigkeit – ein Hauch von Nichts, unaufgeregt und dennoch wertig.

Der Trend zu mehr Tiefe und Substanz wird sich fortsetzen, da ist sich das Team von KURZ sicher. »Die Zeit der Kakofonie, extremen Gegensätze und unübersichtlichen Bewegungen ist vorbei. In einer Welt, in der sich Technologien, Kommunikationswege und Konsumhaltungen rasant verändern, rückt die Frage nach dem Wie und Warum elementar ins Zentrum. Ob Sehnsucht nach sinnlichen Erlebnissen in einer digitalen Welt, Dramatisierung von Missständen, dem Zelebrieren von maximalem Verzicht oder satirische Anklage, keine der vier Strömungen, die wir ausgemacht haben, bleibt an der Oberfläche, nichts ist rein ästhetisch«, erläutert Julia König, Senior Designerin bei KURZ. Und das ist doch – objektiv betrachtet – doch eine recht positive Entwicklung …