Die Kieler Woche begeistert als eines der weltweit größten Events dieser Art nicht nur jährlich rund 3500 Seglerinnen und Segler sowie 3,5 Millionen Besucherinnen und Besucher. Auch Kreative sind immer wieder aufs Neue gespannt darauf, wie das Erscheinungsbild der traditionellen Segelregatta aussehen wird.
Ein Wettbewerb mit langer Historie
Seit 76 Jahren macht die Kieler Woche bereits mit jährlich wechselnden Sujets auf sich aufmerksam, die auf Plakaten und Flaggen den Spirit der Veranstaltung einfangen. Wurden diese in der ersten Zeit noch von einem Mitarbeitenden der Stadt realisiert, entschied man sich ab 1959 dazu, einen Wettbewerb durchzuführen, zu dem renommierte Designerinnen und Designer aus dem In- und Ausland sowie seit 2023 auch Studierende der Muthesius Kunsthochschule eingeladen werden. Alle Teilnehmenden dürfen zunächst Kieler Luft schnuppern und sich vor Ort an der Förde inspirieren lassen, ehe sie maximal drei Vorschläge für das kommende Event ausarbeiten. Längst geht es dabei natürlich nicht »nur« um ein Plakat: Seit 1974 muss das jeweilige Motiv in ein stimmiges Corporate Design eingebettet und für unzählige Medien sowie Merchandise-Artikel skalierbar sein.
Das facettenreiche Erscheinungsbild
So war es auch in diesem Jahr keine leichte Aufgabe für die neunköpfige Jury, die sich aus Fach- und Sachjurorinnen und -juroren zusammensetzt, unter dreizehn spannenden Entwürfen das Siegermotiv zu küren. Lieferten doch die teilnehmenden Kreativen Cihan Tamti (Bochum), Margaret Warzecha und Sven Michel (Studio S/M/L, Berlin), Dorothea Weishaupt, Sinja Steinhauser und Sophia Schindler (Groenlandbasel, Basel), Rikke Hansen (Rødding, DK), Klaus Welp (Helsinki, FIN) und das Muthesius-Team Kaja Wilhelm, Laura Dachwitz und Sarah Strobel sehr unterschiedliche grafische Ansätze.
Als Sieger ging schließlich Cihan Tamti hervor, dessen Plakat je nach Perspektive eine äußerst dynamische Anmutung erzeugt: »Im Nahbereich ist das Motiv bewegt, facettenreich und kleinteilig. Es gibt Kleinigkeiten zu entdecken und zu entschlüsseln. In der Fernwirkung wird dieses Bild zu einem großen Ganzen und verschmilzt zu einer glitzernden Wasseroberfläche«, erläuterte die Jury diesen Effekt. »Der Entwurf überzeugt in seiner visuellen Sprache und Leichtigkeit, der Spannung zwischen Nah- und Fernwirkung sowie der vielseitigen Anwendbarkeit und macht schon jetzt Lust auf die Kieler Woche 2025.«
Mit Cihan Tamti reiht sich ein weiterer großer Name der Designbranche in die Riege der Kieler Woche-Gestalter ein, ist sein Portfolio doch gespickt mit Arbeiten für so renommierte Kunden wie Calvin Klein, Adobe, Ebay, Netflix oder Google. Sein Wellenspiel wird vom 21. bis 29. Juni 2025 nun Besucherinnen und Besucher aus aller Welt begrüßen und für kreativen Wind in den Segeln sorgen.