Allen digitalen Pendants zum Trotz: Kreative trifft man sehr selten ohne Notizbuch in der Tasche an. Ob zum schnellen Scribbeln, zum Festhalten einer Idee oder als Aufbewahrungsort für Visitenkarten, Unterlagen oder Erinnerungsstücke – die täglichen Begleiter sind viel mehr als nur ein »Reminder«. Die zeigt auch eine Ausstellung, die derzeit im Klingspor-Museum in Offenbach läuft: »Achtung: enthält Leben. Notizbuch, Bullet Journal, Tagebuch« beleuchtet sowohl deren Bedeutung als auch die Gestaltung.
Ein Ausflug in die Geschichte
Heute findet man Notizbücher, die nach allen Regeln der Buchbindekunst gefertigt werden – ob in Fadenheftung, offenem Rücken, mit aufwendig veredelten Einbänden oder ganz puristisch. Dies war naturgemäß nicht immer so: Im 14. Jahrhundert bestanden diese Heftchen aus losen Blättern, die von Hand zusammengebunden wurden. Die Erfindung des ersten »Legal Pad« wird Thomas William Holley zugeschrieben, der 1880 als Papierhersteller in Holyoke tätig war. Der Geschichte nach hatte er die Idee, aussortiertes Altpapier von verschiedenen Unternehmen zu sammeln und daraus günstige Notizbücher zu fertigen. Die Lagen wurden gefaltet und fanden mit einem Gummiband Halt. Erst einige Jahre später entwickelte J. A. Birchall, Inhaber eines Schreibwarengeschäfts, eine weitaus effizientere Methode, um Notizbücher herzustellen: Er klebte die Papiere aufeinander und stabilisierte diesen Block mit Pappe.
Niemals ohne
Inzwischen ist auch die Ausgestaltung der Notizbücher herrlich variabel: Ob mit nützlichen Informationen wie Ferien und Feiertage, Monats- oder Jahreskalender, Schmuckseiten oder unterschiedliche Verzeichnisse zum Ausfüllen. Als Kund*innenpräsent ist ein Notizbuch zudem immer gerne gesehen – sowohl beim Beschenkten als auch beim Schenkenden. Mit individueller Gestaltung entweder des Innenlebens oder des Einbandes lassen sich Werbebotschaften subtil platzieren. Die wichtigste Eigenschaft dabei? In jedem Fall eine Papiersorte, die sich gut blättern und auf der es sich gut schreiben lässt. Und hier können Sie aus dem Vollen des SELECTION-Sortiments schöpfen: PERGRAPHICA®, Munken Print, Salzer EOS oder Salzer Touch, Lessebo Design oder gar eine der farbenfrohen Feinpapiersorten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Achtung: enthält Leben
Bis zum 29. Oktober kann nun auch eine facettenreiche Ausstellung im Klingspor Museum erkundet werden, die sich ganz der Bedeutung und der Gestaltung von Notizbüchern widmet: »Notizbücher, Bullet Journals und Tagebücher: als Container von Flüchtigem begleiten sie unser Leben. Sie werden Stück für Stück angefüllt mit Erlebtem, Bemerkenswertem und Memos und nehmen im Leben vieler Menschen eine wichtige Funktion als strukturierendes Medium ein. Oft entstehen dabei individuelle Kunstwerke, zumal dann, wenn Künstler*innen Tagebuch führen«, so die Kuratoren. Und von letzteren besitzt das Museum so einige Schätze – ob von Arbeiten des Konzeptkünstlers Dieter Roth oder aber mit Aufzeichnungen während 9/11 von Barbara Fahrner. »Ein besonderer Schatz sind die ›Skizzbücher‹ von Paul Stein, eine Mischung aus Tagebuch, Skizzenbuch und literarischen Aufzeichnungen«, macht man in Offenbach neugierig. In Kooperation mit nuuna by brandbook wurde darüber hinaus auch die Gestaltung eines »leeren Buches« thematisiert.