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Book

Everyday Urban Design

Schlichtheit in Serie

Everyday Urban Design
Unter den 25 »Schönsten Deutschen Büchern 2024«: Everyday Urban Design

Eine Buchreihe, die mit reduzierter Ästhetik ihre Themen in den Vordergrund rückt: »Everyday Urban Design« zählt mit seinen bislang acht Titeln zu den »Schönsten Deutschen Büchern 2024« (Stiftung Buchkunst) und wartet Ausgabe für Ausgabe mit einer besonderen Haptik auf.

Urbane Prozesse einfangen

Mit der Buchreihe »Everyday Urban Design«, die aus Projekten an der HafenCity Universität Hamburg hervorging, untersuchen die jeweiligen Autorinnen und Autoren verschiedene Aspekte zu Prozessen in Städten. So beschäftigt sich der jüngste Band beispielsweise mit dem Phänomen des Wohnens ohne oder aber falscher Anmeldung am Beispiel des Berliner Wohnungsmarktes, während Band 5 die Auswirkungen auf den öffentlichen Raum der Terroranschläge von Paris mit den einhergehenden Antiterrormaßnahmen beleuchtet. Die Themenvielfalt ist es also, die diese Buchreihe auszeichnet und zugleich die Vielschichtigkeit der urbanen Designforschung verdeutlicht. Als visuelle Klammer setzt der herausgebende Verlag botopress, der zugleich als Plattform für Architekturen, Städte, Technologien und Fiktionen agiert, auf formale Reduktion. Einfarbig gedruckt und als klebegebundene Taschenbücher veröffentlicht, folgen auch die Cover einem stringenten Gestaltungsraster. Diese sind rein typografisch gesetzt, was die Wiedererkennbarkeit recht leicht macht. Die Besonderheit liegt in der Wahl des Umschlagmaterials: Unterschiedliche Oberflächenstrukturen und Farben ergeben ein haptisches Alleinstellungsmerkmal für jede Publikation.

Reduzierte Buchgestaltung

Von diesem Konzept waren auch die Jurorinnen und Juroren der Stiftung Buchkunst begeistert: »Der individuelle Ansatz jeder Studie schlägt sich in redaktionellen Besonderheiten nieder. (…) Unmittelbar auf der Umschlagvorderseite steht das, was herkömmlicherweise der Klappentext ist – allerdings vertikal gestürzt. Diese Radikalität erweist sich im Buchinneren als Geschmeidigkeit des typografischen Gerüstes. Nicht nur, dass die gedrehten Fußnoten – vom Schriftsatz umfließend in die Kolumne eingestellt – ein ganz neuartiges Seitenbild ergeben, sogar ganze Abschnitte inklusive der Abbildungen können zwischen den Haupttext gestellt sein. Schließlich wird der Fremdkörper des Strichcodes kurzerhand einverleibt, indem er in der Schichtung der Titelzeilen verbaut wird«, so die Expertinnen und Experten über ihr Urteil. In der Tat sind es Handschmeichler, die sich unprätentiös präsentieren und neugierig auf die ungewöhnlichen Themen machen.