Einer der wichtigsten Wettbewerbe für Buchgestalter, Verlage und Hersteller ist unbestritten der Preis der Stiftung Buchkunst: Nun wurden die 25 Schönsten Deutschen Bücher 2024 bekannt gegeben und wie in jedem Jahr gibt es ungewöhnliche Neuerscheinungen zu entdecken, die das bibliophile Herz höherschlagen lassen.
Fünfundzwanzig preisgekrönte Werke
Es war sicherlich ein intensiver Jury-Prozess, aus knapp 600 Einsendungen die 25 sowohl gestalterisch als auch herstellerisch überzeugendsten Titel auszuwählen. In einem zweistufigen Verfahren diskutierten die Juror*innen insgesamt sieben Tage lang die unterschiedlichsten Einreichungen aus den Bereichen Allgemeine Literatur, Fachbuch, Sachbuch / Ratgeber, Kunstbuch sowie Kinder- und Jugendbuch. So fasste Jurymitglieder und Gestalter Timo Reger zusammen: »Da ist es wie mit den Menschen: Schön allein reicht nicht. Authentisch, echt, unaffektiert muss es sein. Alle Elemente des Buches sprechen aus sich selbst heraus, stehen gemeinsam für den Inhalt. Ich hatte den Eindruck, die Jury sieht und spürt sofort, ob das Buch etwas Besonderes ist oder gerne etwas Besonderes wäre. Häufig führten Kleinigkeiten letztlich zum Ausschluss eines Buches, weil diese Kleinigkeiten bei anderen Büchern im Wettbewerb einfach besser gelöst waren.«
Für gute Gestaltung sensibilisieren
Seit 1966 begleitet die Stiftung Buchkunst mit Sitz in Frankfurt am Main und Leipzig kritisch die deutsche Buchproduktion und fördert damit die Qualität des Buches in technischer und künstlerischer Hinsicht. Die Hauptaufgabe der Stiftung ist der Wettbewerb »Schönste Deutsche Bücher«, der auch den Blick der Öffentlichkeit über den Inhalt hinaus auf buchgestalterische und buchherstellerische Spitzenleistungen lenkt und damit dem Medium Buch und seiner Form zu mehr Aufmerksamkeit verhilft. Mit insgesamt nur 25 Preisträger kann man dabei durchaus von einem Qualitätssiegel sprechen, das ein hohes Maß an Qualität voraussetzt. Für Ulrike Wollenberg, Herstellungsleiterin Klett-Cotta Verlag Stuttgart und ebenfalls Jurymitglied 2024, war es jedenfalls eine »intensive Auseinandersetzung mit vielfältigen und inspirierenden Buchdesigns« und sie stellt ebenfalls fest, dass »hier ein breiteres Publikum angesprochen wird und auch der Buchhandel mit im Boot ist. Gleichzeitig schafft der Wettbewerb eine Plattform, um die Bedeutung von ästhetischen und funktionalen Aspekten in der Buchproduktion zu diskutieren.«
Junges Buchdesign im Fokus
Neben den 25 »Schönsten« wurden ebenfalls die Nominierten für den Förderpreis für junge Buchgestaltung festgelegt. Um die drei mit je 2.000 Euro dotierten Preise konkurrierten in diesem Jahr über 160 Einsendungen. Und auch der mit 10.000 Euro dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« steht bereits fest – der Sieger wird jedoch ebenfalls erst am 6. September im Rahmen der Preisverleihung im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt bekannt gegeben. Alle prämierten Titel werden in den nächsten Monaten auf Buchmessen im In- und Ausland sowie in zahlreichen Ausstellungen in Bibliotheken und Buchhandlungen präsentiert. Auch die Dauerausstellung im Foyer des Literaturhauses Frankfurt wird weitergeführt.