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Editorial

Der Zumtobel Jahresbericht

Ein leuchtendes Beispiel

Der Zumtobel Jahresbericht

Es ist immer wieder faszinierend, welche Kraft ein Printobjekt durch das perfekte Zusammenspiel von Idee, kreativer Umsetzung, Materialwahl und Drucktechnik entfalten kann. So wird auch aus einem Jahresbericht ein Schmuckstück, mit dem man sich länger beschäftigt und sich im Anschluss gerne gut sichtbar auf den Schreibtisch stellt.

Eine fruchtbare Kooperation

Der künstlerische Jahresbericht 2021-2022 von Zumtobel ist eine Zusammenarbeit zwischen dem niederländischen Architekturbüro UNStudio und dem Grafikdesign-Duo Bloemendaal & Dekkers. Hinter dem vielversprechenden Titel »Transform« verbirgt sich dabei eine visuelle Reflexion über Architektur sowie die gebaute Umwelt und zeigt die kreativen Prozesse der Arbeit von UNStudio in den letzten drei Jahrzehnten. Das Studio Bloemendaal & Dekkers, das mit der Umsetzung betraut war, fing in ihrem Konzept beide Seiten gleichermaßen auf: Das 1988 von Ben van Berkel und Caroline Bos in Amsterdam gegründete Büro UNStudio, das als renommierter Vertreter einer progressiven, zukunftsgewandten Architektur steht. Und natürlich Zumtobel, ein Unternehmen, das für innovative und hochwertige LED-Lichtlösungen sowie intelligentes Lichtmanagement steht. 

Transformation – inhaltlich wie formal

Die erste Transformation findet bereits vor dem Lesen statt: Zwei Bände werden in einem gelaserten Schuber aufbewahrt, zieht man diese heraus, entsteht durch das Zusammenspiel von Perforation und den Mustern auf den beiden Umschlägen ein faszinierender Effekt. »In dem Kunstbuch unterstreichen Farbverläufe das Konzept der Verwandlung und simulieren die Wirkung von strahlendem Licht. Zur Differenzierung zwischen den Kapiteln wurden sechs dunkle Farben kombiniert, während weitere zwölf helle Farben zur Unterscheidung der einzelnen Projekte gewählt wurden«, so die Kreativen von Bloemendaal & Dekkers. Darüber hinaus wurden sämtliche Abbildungen im Band – ob technische Zeichnung oder Fotografie – grafisch oder mittels Farbfilter verändert. So entstand ein visuelles Feuerwerk, der den Begriff Transformation erlebbar macht. 
In dem schlichter gehaltenen zweiten Band werden die nüchternen Zahlen gänzlich in Schwarz präsentiert. Nichts lenkt hier ab und die Lesbarkeit stand spürbar im Vordergrund. Lediglich der Farbverlauf darf sich hier wiederholen, allerdings in dezentem Grau. Zur Unterscheidung der einzelnen Jahre arbeiteten die Designer*innen mit Spalten, die ebenfalls einen Farbverlauf aufweisen. »Hier lehnen wir uns an die Ästhetik von Registerkarten an«. 

Ein Formenspiel

Ein durchdachtes Designkonzept war jedoch den Kreativen offensichtlich noch nicht genug: »Während des Entwurfsprozesses entstand die Idee, das Volumen des Kunstbuchs zu einem kreisförmigen Objekt zu erweitern, das im Dunkeln leuchtet«, erzählt das Team. So wurde der Buchschnitt mit fluoreszierender Farbe versehen und die Bindung derart flexibel gestaltet, als dass aus einem rechteckigen Buch ein strahlender Kreis entstehen konnte. Wichtig war bei diesem Vorhaben auch die Materialwahl: »Das Kunstbuch wurde auf schwerem ungestrichenem Papier – Lessebo Design Smooth Bright 200 g/qm – gedruckt, um zu gewährleisten, dass das Leuchten an jeder Seitenkante einzeln funktioniert«, erklärt Leon Bloemendaal. Darüber hinaus sorgte eine spezielle Rastertechnik im Druck für glatte Farbverläufe. Der Finanzteil wurde wiederum mit Lessebo Design Smooth White in 100 g/qm ausgestattet und auf eine Laminierung verzichtete man gänzlich: »Aus Gründen der Nachhaltigkeit, aber auch, um weitere Veränderungen oder Gebrauchsspuren zu ermöglichen«. 

Alle Fotos: Till Hueckels 

Papier: Lessebo Design Smooth Bright 200 g/qm (Innenseiten Kunstbuch) sowie 440 g/qm (Umschlag), Lessebo Design Smooth White 100 g/qm (Innenseite Finanzbuch), Muskat Brown 440 g/m2 (Schuber)