Wie oft haben Sie ein Getränk nur des Etiketts wegen gekauft? Eben. Im großen Getränkesegment – ob Wein, Bier oder Softdrinks – spielt das Packaging eine entscheidende Rolle. Und so wird man auch auf das Oak Barrel Ale schon auf den ersten Blick neugierig …
Fluides Design
Für die Entwicklung von Etiketten für das Oak Barrel Ale, das durch seine Lagerung in Whisky-Barrique-Fässern einen besonderen Geschmack erhält, hatte der Schweizer Gestalter Dani Rolli eine »Carte Blanche« in der Hand: »Ich durfte mich frei austoben, aber da ich sehr gerne nach Regeln und klaren Konzepten arbeite, setzte ich mir selbst die nötigen Parameter«, so der Kreative. Seine Grundidee bestand in der Kombination von zwei Elementen, die ein großes Ganzes ergeben und zugleich mehr als die Summe seiner Teile.
Linienmuster in einer einheitlichen Stärke legen sich auf den entstandenen Etiketten leicht versetzt übereinander und ergeben damit einen faszinierenden Moiré-Effekt. »Dieser flimmert bei Betrachtung aus der Nähe, während er aus der Ferne flüssig erscheint«, erklärt Dani Rolli.
Die Drucktechnik kommt ins Spiel
Um diese Wirkung perfekt zu vermitteln, kamen beim Druck Pigmente zum Einsatz, die ihre Farbe je nach Betrachtungswinkel verändern. Verantwortlich hierfür zeichnete kein Geringerer als Lorenz Boegli (ein Interview mit ihm finden Sie hier). Durch diesen Effekt wird die Flasche sicherlich länger als so manch Konkurrenzprodukt in den Händen gehalten, gedreht, gewendet und letztlich – so zumindest die Erwartung – auch gekauft. Ergänzt wird diese interaktive Umsetzung mit einem klaren typografischen Satz, der sich aus einer Serifen- sowie eine serifenlose Schrift harmonisch zusammensetzt. Auch die Papierwahl war bei diesem Projekt nicht unbedeutend, schließlich hat Dani Rolli ursprünglich Buchbinder gelernt und ist Mitinhaber des Goldschmiedeateliers seiner Partnerin – die Liebe zur Haptik ist also vorprogrammiert. Zum Einsatz kam schließlich Gmund Bauhaus Dessau in Schwarz, das die goldenen Farbpigmente strahlen lässt.Dieses perfekte Zusammenspiel aus Gestaltung, Material und Druck wurde mit der Nominierung unter die Finalisten beim diesjährigen Gmund Award gewürdigt – ein Ale zum Anstoßen gab es sicherlich im Anschluss.
Paper: Gmund Bauhaus Dessau Schwarz (120 g/qm)
