Die kreativen Wurzeln von 1010 sind in der Street-Art zu verorten: Bereits im Teenager-Alter beschäftigte sich der polnisch-deutsche Künstler mit Graffiti; später stellte er sein Talent auf solide Beine und absolvierte an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ein Studium in Design und Illustration. Die urbane Gestaltung ließ ihn bis heute nicht los, wenngleich sich diese mit Ausflügen ins Zweidimensionale abwechseln. In Kooperation mit der IGEPA entstand nun ein faszinierendes Notizbuch mit Tiefgang.
In Farben und Formen einzigartig
Für die IGEPA widmete sich 1010 wieder einmal intensiv dem Werkstoff Papier und realisierte ein Notizbuch, das sicher zum geliebten Alltagsbegleiter avancieren wird. Aus verschiedenen Varianten von PERGRAPHICA® Colours (Shining Pearl 330 g/qm, Curios Green, Dreamy Blue, Calming Blue, Romantic Violet, Blushing Pink sowie Fantastic Orange in je 230 g/qm) entstand ein mehrschichtiges Cover, das in das Buch förmlich eintauchen lässt. Die ausgestanzten organischen Formen sind dabei unverkennbares Markenzeichen von 1010, mit denen er normalerweise in wesentlichen größeren Dimensionen für visuelle Irritationen an Hauswänden oder auf Straßen sorgt. Nun zieren diese in fein abgestimmten Farben mit einem leuchtenden Orange im Mittelpunkt das Notizbuch – aus einem zweidimensionalen Material wird ein ästhetisches Objekt mit Tiefe. Für das Innenleben kam PERGRAPHICA® Rough zum Einsatz, das für Notizen oder Skizzen bestens geeignet ist.
Geschichten erzählen
Schon immer reizte 1010 die erzählerische Kraft der Illustration, während er in der Street-Art einen Zugang zur menschlichen Wahrnehmung fand. Die Genres schmolzen dabei immer mehr zu einem einzigen kreativen Spielfeld – Grafik traf auf Architektur, 2D auf 3D. Dies mündete schließlich auch in die Gründung des 1010 Lab, in dem größere Projekte eine Heimat fanden und die Themen breiter wurden: Kunst, Digitalisierung und Gesellschaft sind Begriffe, die diese experimentelle Plattform überschreiben. »Das 1010Lab verpflichtet sich dem Handwerk, soll die Kreativität fördern und die Zusammenarbeit zwischen einer aufgeschlossenen Gemeinschaft erleichtern«, so beschreibt der Kreative dies auf seiner Website. Wir wollten mehr zu seiner Arbeitsweise wissen und natürlich auch, was sich hinter dem Pseudonym 1010 verbirgt …
Sie haben zwar Design und Illustration studiert, haben aber irgendwann angefangen, sich der Street Art und der Kunst im Raum zu widmen. Wie war es, bei diesem Notizbuch wieder zum Papier zurückzukommen?
Ich arbeite ständig an unterschiedlichen Projekten mit verschiedenen Materialien. Auch am Papier habe ich immer festgehalten, da es eine saubere, geruchsfreie und haptisch angenehme Arbeit ermöglicht. Gerade das Schneiden von Papier mit einem Cutter hat mich immer in einen nahezu meditativen Zustand versetzt. Demnach war es eine große Freude, an diesem Projekt beteiligt zu sein.
Das Besondere an Ihren Arbeiten ist ihre dreidimensionale Wirkung. Was fesselt Sie so an optischen Illusionen?
Genau diese visuelle Irritation – man nimmt etwas wahr, was nicht vorhanden ist. Das passiert uns in unserer Wahrnehmung und Kommunikation nahezu ständig.
Unlimitiertes Budget, grenzenlos Zeit: Welches Projekt würden Sie umsetzen? Welches Gebäude am liebsten mit Ihrer Kunst verwandeln?
Wahrscheinlich würde ich bei solchen Umständen eher ein Dorf oder so etwas aufbauen wollen. Etwas Architektonisches zu gestalten, wäre also schon sehr verlockend.
Natürlich werden alle Leserinnen und Leser rätseln: Wie kam es zu dem Pseudonym 1010?
Das Pseudonym entstand durch meine Faszination von Sprache und Metaphern, da diese unser Verständnis von der Welt kreieren. Eins null eins null oder der Binärcode, welcher für die Steuerung von Maschinen genutzt wird, war für mich immer ein Bild für die dualistische Denkweise, mit der viele von uns operieren.
Haben Sie bereits ein weiteres spektakuläres Werk in Arbeit?
Ich bin stets dran, mich weiterzuentwickeln – halten Sie also Augen und Ohren offen, so werden sie Weiteres von mir sehen …